Professioneller Wundverband hilft heilen Professioneller Wundverband hilft heilen

So hilft ein Wundverband heilen

Der Wundverband wird häufig nur als notwendiger Schutz der Wunde gesehen. Dabei kann er weitreichende therapeutische Auswirkungen auf die Wundheilung haben – wenn er richtig angelegt und gewechselt wird.

Stellenwert des Wundverbandes in der Therapie

Vor Infektionen schützen, Wundheilung fördern

Wundverbände haben im Gesamtkonzept der Wundbehandlung noch immer nicht den Stellenwert, der ihnen eigentlich zukommen müsste. Und so halten sich hartnäckig Methoden, die der Wunde mehr schaden als nützen und die Wundheilung allzu oft unter Verursachung hoher Kosten erheblich verzögern. Dabei ist der Wundverband gerade im Falle der chronischen Wundheilung eines der wichtigsten therapeutischen Mittel, und die Qualität des Verbandwechsels ist mitentscheidend, wie die Heilung vorankommt.

Auf dieser Seite erfahren Sie, welche therapeutischen Aufgaben dem Wundverband zukommen, wie ein hygienischer Verbandswechselt gelingt und welche Hilfsmittel Sie dabei einsetzen können.

Rolle des Wundverbandes in der Reinigungsphase
Reinigungsphase
In der Reinigungsphase nimmt der Verband überschüssiges, keimbelastetes Exsudat auf und unterstützt so die körpereigenen Reinigungsmechanismen.
Rolle des Wundverbandes in der Granulationsphase
Granulationsphase
In der Granulationsphase fördert der Verband durch ein feuchtes Wundmilieu den Gewebeaufbau.
Epithelisierungsphase
In der Epithelisierungsphase beschleunigt der Verband Zellwanderung und Zellteilung.

Schützende Funktion des Wundverbandes

Grundsätzlich können dabei bereits die Schutzfunktionen des Wundverbandes als therapeutisch angesehen werden. Denn der Verband übernimmt bei der „offenen“ Sekundärheilung sozusagen die Aufgaben, die ansonsten eine gesunde, intakte Haut erbringen würde. Diese bestehen im Schutz vor

  • mechanischer Irritation (Druck, Stoß, Scheuern), vor allem des sehr empfindlichen Granulationsgewebes, und vor Verschmutzung,
  • Sekundärinfektionen, denn die offenen Wundflächen sind Infektionskeimen ausgeliefert,
  • Austrocknung und Verlust von Körperflüssigkeiten (Elektrolytverlusten) und
  • Wärmeverlusten.

Aktive Unterstützung der Wundheilung

Darüber hinaus kann ein steriler Wundverband das Heilungsgeschehen aber auch direkt beeinflussen durch

  • die aktive Reinigung der Wunde (Aufweichen und Ablösen von Nekrosen und Belägen, Aufsaugen keimbelasteten Wundexsudats),
  • die Schaffung und Aufrechterhaltung eines wundheilungsfördernden, feuchten Mikroklimas, das die Bildung von Granulations- und Epithelgewebe fördert, und
  • den Erhalt der Wundruhe durch seine gewebeschonenden, „atraumatischen“ Eigenschaften.

In welchem Maße der einzelne Wundverband den spezifischen Therapieaufgaben gerecht werden kann, ist natürlich abhängig von den physikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien. Fundierte Materialkenntnisse sind deshalb für den richtigen Einsatz der Wundauflagen unerlässlich.

Wichtiger Hinweis: Nehmen Sie Hilfe in Anspruch! Eine chronische Wunde gut zu versorgen und mit den verschiedenen Belastungen daraus fertig zu werden, ist keine einfache Sache. Viele ambulante Pflegedienste beschäftigen deshalb speziell für die Behandlung chronischer Wunden ausgebildete Pflegefachkräfte. Ihr Arzt kann Ihnen einen solchen ambulanten Pflegedienst vermitteln. Dessen Mitarbeiter können dann nicht nur die Wundbehandlung durchführen, sondern Ihnen auch den Kompressionsverband anlegen.

Richtiges Handwerkszeug erleichtert die Arbeit

Für einen Wundverband brauchen Sie: die Wundauflage selbst, die direkt auf die Wunde gelegt wird, eine Fixierhilfe wie Pflaster oder Fixierbinden zum Befestigen der Wundauflage sowie die verschiedensten Hilfsmittel zur Durchführung des Verbandwechsels. Ihnen stehen dazu heute vielfältige Materialien zur Verfügung.

Hilfsmittel für den Verbandwechsel

Zur Durchführung des Verbandwechsels benötigen Sie einige Hilfsmittel, die je nach ihrem Einsatz steril oder unsteril angewendet werden. Steril muss alles sein, was direkt mit der Wunde in Berührung kommt: Pinzetten zur Verbandabnahme und zur Wundreinigung, Tupfer oder Watteträger zur Wundreinigung, ggf. Einmalhandschuhe zum Auflegen der neuen Wundauflage (oder nochmals eine sterile Pinzette), ggf. Abdecktücher zum Abdecken der Wundumgebung bzw. zur Schaffung steriler Arbeitsflächen.

Unsteril dürfen sein: Fixiermaterialien und Verbandscheren zum Ab- und Zuschneiden der Fixierungen, Einmalhandschuhe, Abfallbehältnisse sowie ggf. Schutzkleidung wie Einmalschürze und Mund- und Nasenmasken. Absolut unentbehrlich ist ein Händedesinfektionsmittel wie z. B. Sterillium. Die Händedesinfektion vor und nach dem Verbandwechsel ist die wirksamste Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen und sicherer als Händewaschen.

Sterile Pinzette zur Wundversorgung Sterile Pinzette zur Wundversorgung

Sterile Pinzette zur Wundversorgung

Sterile Tupfer zur Wundversorgung Sterile Tupfer zur Wundversorgung

Sterile Tupfer zur Wundversorgung

Wundversorgung mit steriler Wundauflage Wundversorgung mit steriler Wundauflage

Wunde wird mit steriler Wundauflage versorgt

Mundschutz zur Hygiene Mundschutz zur Hygiene

Pflegerin mit Mundschutz zur Hygiene

So werden verschiedene Wundverbände richtig angelegt

Hilfreiche Tipps von Wundexpertin Myriam Seifert

Im Video zeigt Ihnen Wundexpertin Myriam Seifert Schritt für Schritt, wie Sie verschiedene Wundverbände zuhause optimal anlegen und wechseln. Dabei geht sie unter anderem auf notwendige Hygienevorkehrungen ein.

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