Ein komplexes Geschehen

Der Wundverband wird häufig nur als notwendiger Schutz der Wunde gesehen. Dabei kann er weitreichende therapeutische Auswirkungen auf die Wundheilung haben – wenn er richtig angelegt und gewechselt wird.
Wundverbände haben im Gesamtkonzept der Wundbehandlung noch immer nicht den Stellenwert, der ihnen eigentlich zukommen müsste. Und so halten sich hartnäckig Methoden, die der Wunde mehr schaden als nützen und die Wundheilung allzu oft unter Verursachung hoher Kosten erheblich verzögern. Dabei ist der Wundverband gerade im Falle der chronischen Wundheilung eines der wichtigsten therapeutischen Mittel, und die Qualität des Verbandwechsels ist mitentscheidend, wie die Heilung vorankommt.
Auf dieser Seite erfahren Sie, welche therapeutischen Aufgaben dem Wundverband zukommen, wie ein hygienischer Verbandswechselt gelingt und welche Hilfsmittel Sie dabei einsetzen können.
Je nach ihrer Entstehung heilen Wunden primär oder sekundär. Die primär heilende Wunde stellt dabei wenige Anforderungen an die therapeutische Wirkung eines Wundverbandes. Sie ist durch eine Naht geschlossen, und die Heilung läuft quasi im Verborgenen ab. Dem Wundverband verbleiben die Aufgaben, eventuelle Sickerblutungen aufzunehmen und die Wunde vor mechanischen Irritationen und Sekundärnfektionen zu schützen, da die Naht eine Eintrittsstelle für Keime darstellt.
Ganz anders sieht es hingegen bei der Sekundärheilung aus. Hier muss erst einmal „Ersatzgewebe“ zur Defektfüllung aufgebaut werden, das als Granulationsgewebe bezeichnet wird. Dieses stellt dann den „Untergrund“ für die Epithelisierung der Wunde oder eine plastisch-chirurgische Deckung dar. Damit sich aber Granulationsgewebe ausbilden kann, muss die Wunde erst einmal sauber, infektfrei und gut durchblutet sein. Und all diese Vorgänge bzw. Wundheilungsphasen laufen nun „offen“ ab, sodass hier die therapeutischen Wirkungen eines Verbandes dringend benötigt werden.
Bei Interesse erfahren Sie hier mehr über die unterschiedlichen Arten der Wundheilung.
Grundsätzlich können dabei bereits die Schutzfunktionen des Wundverbandes als therapeutisch angesehen werden. Denn der Verband übernimmt bei der „offenen“ Sekundärheilung sozusagen die Aufgaben, die ansonsten eine gesunde, intakte Haut erbringen würde. Diese bestehen im Schutz vor
Darüber hinaus kann ein steriler Wundverband das Heilungsgeschehen aber auch direkt beeinflussen durch
In welchem Maße der einzelne Wundverband den spezifischen Therapieaufgaben gerecht werden kann, ist natürlich abhängig von den physikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien. Fundierte Materialkenntnisse sind deshalb für den richtigen Einsatz der Wundauflagen unerlässlich.
Zur Durchführung des Verbandwechsels benötigen Sie einige Hilfsmittel, die je nach ihrem Einsatz steril oder unsteril angewendet werden. Steril muss alles sein, was direkt mit der Wunde in Berührung kommt: Pinzetten zur Verbandabnahme und zur Wundreinigung, Tupfer oder Watteträger zur Wundreinigung, ggf. Einmalhandschuhe zum Auflegen der neuen Wundauflage (oder nochmals eine sterile Pinzette), ggf. Abdecktücher zum Abdecken der Wundumgebung bzw. zur Schaffung steriler Arbeitsflächen.
Unsteril dürfen sein: Fixiermaterialien und Verbandscheren zum Ab- und Zuschneiden der Fixierungen, Einmalhandschuhe, Abfallbehältnisse sowie ggf. Schutzkleidung wie Einmalschürze und Mund- und Nasenmasken. Absolut unentbehrlich ist ein Händedesinfektionsmittel wie z. B. Sterillium. Die Händedesinfektion vor und nach dem Verbandwechsel ist die wirksamste Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen und sicherer als Händewaschen.
Sterile Pinzette zur Wundversorgung
Sterile Tupfer zur Wundversorgung
Wunde wird mit steriler Wundauflage versorgt
Pflegerin mit Mundschutz zur Hygiene
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