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So schützen Sie sich – und andere

„Einer für alle, alle für einen“ ist der perfekte Wahlspruch in der Corona-Pandemie. Denn nur, wenn jeder einzelne sich selbst ausreichend schützt und Verhaltensregeln konsequent einhält, werden damit auch andere vor Ansteckung geschützt.

Das können Sie tun, um sich und andere zu schützen

Eine Impfung gegen SARS-CoV-2 oder eine spezifische Therapie für die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) existiert noch nicht. Prävention ist deshalb das Gebot der Stunde. Um Infektionen vorzubeugen, sind drei Dinge besonders wichtig:

  • Die Einhaltung von Hygienemaßnahmen, also die konsequente Umsetzung der Basishygiene einschließlich der Händehygiene),
  • ein angepasstes Sozialverhalten und
  • das Isolieren von tatsächlich und möglicherweise Infizierten (Quarantäne).

Grundsätzliche Maßnahmen

Piktogramm Händewaschen
mehrmals täglich gründlich Hände waschen oder desinfizieren
Piktogramm Nicht ins Gesicht fassen
mit unsauberen Händen nicht Augen und Mund berühren
Piktogramm Abstand halten
Abstand halten zu anderen, mindestens 1,5 Meter
Piktogramm Nicht die Hand geben
Händeschütteln vermeiden, auf Umarmungen verzichten
Piktogramm in Armbeuge niesen
in Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen
Piktogramm Maske tragen
Maskenpflicht in öffentlichen Räumen beachten

Bei Fieber, Husten oder dem Verdacht, infiziert zu sein

Piktogramm Zuhause bleiben
zu Hause bleiben und Sozialkontakte vermeiden (freiwillige häusliche Isolation/Quarantäne)
Piktogramm 116117 anrufen
im Verdachtsfall Hausarzt oder 116 117 in Deutschland, 1450 in Österreich anrufen
Piktogramm Maske tragen
in begründeten Verdachtsfällen und bei akuten Atemwegserkrankungen Mund-Nasen-Schutz tragen, um andere vor Ansteckung zu schützen

Wie Sie pflegebedürftige Angehörige schützen

Generell haben ältere und pflegebedürftige Menschen durch alters- und/oder krankheitsbedingte Veränderungen des Immunsystems ein erhöhtes Risiko für bakterielle und virale Infektionskrankheiten. Tritt dann plötzlich ein neues Virus wie das SARS-CoV-2 auf, dessen krankmachendes Potenzial im Detail erst erforscht werden muss, steigt das Infektionsrisiko erheblich.

Die bisherigen Untersuchungen zeigen dementsprechend, dass besonders ältere und pflegebedürftige Menschen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung haben. Zu beachten ist dabei, dass Anzeichen einer Ansteckung wie Fieber mit zunehmendem Alter weniger deutlich sind. Die Folge ist, dass der Hausarzt erst bei weit fortgeschrittener Erkrankung eingeschaltet wird. Weitere Risiko-Faktoren für einen schweren Verlauf sind Vorerkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder chronische Lungenerkrankungen.

Besonderheiten der häuslichen Pflege in Corona-Zeiten

Natürlich gelten auch während der Corona-Pandemie alle grundsätzlichen Regeln zur Hygiene in der Pflege

Zur Organisation der Pflege

Welche weiteren Punkte Sie jetzt aber besonders beachten sollten, lesen Sie hier im Überblick …

  • Sie selbst können sich mit dem Corona-Virus infizieren. Deshalb ist oberstes Gebot, sich selbst vor Infektion zu schützen. Die Maßnahmen dazu wurden bereits weiter oben erklärt.
  • Für den Fall, dass Sie selbst als Pflegeperson ausfallen, sollten Sie einen Plan haben, wer für Sie die Pflege übernehmen könnte: ambulante Pflegedienste, Nachbarschaftshilfe, Verwandte oder Freunde?
Hilfe beim Einkaufen in Pandemiezeiten
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrer Pflegekasse, welche finanziellen Mittel der Pflegeversicherung für solche Aushilfsdienste zur Verfügung stehen.
  • Holen Sie bei Ihrer Pflege-/Krankenkasse Informationen ein, inwieweit unterbrochene Pflegedienststrukturen wiederhergestellt sind und mit welchen Pflegeleistungen Sie wieder rechnen können, also z. B. ambulante Pflegeleistungen zur Grund- und Behandlungspflege, Tagespflege oder Hol- und Bringdienste.

Zur Pflege selbst

  • Haben Sie den Verdacht, dass Sie (oder auch andere Familienmitglieder im Haushalt) infiziert sind oder leiden Sie an einer Erkältung, ist zum Schutz des Pflegebedürftigen möglichst ein medizinischer Mund- und Nasenschutz (in unserem Online-Shop bestellbar oder in der Apotheke erhältlich) zu tragen.
  • Familienmitglieder sollten – soweit möglich – den vorgeschriebenen Mindestabstand zum Pflegebedürftigen einhalten und auf Umarmungen verzichten, auch wenn es schwerfällt.
  • Ist Abstandhalten nicht möglich, was bei vielen Pflegetätigkeiten der Fall ist, ist es sinnvoll, zumindest eine einfache Mund- und Nasenmaske/-bedeckung zum Schutz des Pflegebedürftigen zu tragen.
  • Die wichtigste Säule der Basishygiene ist die Händehygiene: Vor und nach jedem Kontakt mit dem Pflegebedürftigen sind die Hände immer mit Seife für mindestens 20 Sekunden zu waschen, besser sind 30 Sekunden.
  • Gegebenenfalls ist auch eine Desinfektion der Hände erforderlich. Verwendet werden können dazu Händedesinfektionsmittel mit dem Wirkungsbereich „begrenzt viruzid“ (wirksam gegen behüllte Viren) oder auch Mittel mit erweitertem Wirkungsbereich gegen Viren („begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“).


Hände richtig desinfizieren

Im professionellen Pflegebereich wird die Händedesinfektion nach der Methode der „eigenverantwortlichen Händedesinfektion“ durchgeführt. Sie eignet sich auch bestens für den privaten Bereich, weil sie einfach durchzuführen ist.

Hände desinfizieren
  1. Ausreichend Händedesinfektionsmittel in die trockene hohle Hand geben, sodass alle Areale der Hände satt mit dem Präparat benetzt werden können. Ein Tipp dazu: Ein Desinfektionsgel (z. B. Sterillium Protect & Care) ist für Ungeübte besser und sicherer zu verteilen, als ein flüssiges Desinfektionsmittel.
  2. Händedesinfektionsmittel sorgfältig über 30 Sekunden in die Hände einreiben, dabei alle Hautpartien erfassen. Besonderes Augenmerk auf Fingerkuppen und Daumen legen.
  3. Fingerkuppen und Daumen sind deshalb so wichtig, weil sie am häufigsten in direkten Kontakt mit Pflegebedürftigen und potenziell verkeimten Oberflächen kommen. An den Fingerkuppen findet sich zudem die höchste Keimdichte im Vergleich zu anderen Handpartien.

Noch ein wichtiger Tipp: Werden im Anschluss an eine Händedesinfetkion Einmalhandschuhe angezogen, ist das vollständige Trocknen der Hände abzuwarten – was den gängigen Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis sehr schnell geht.

Desinfektion von Flächen nicht vergessen

Nicht nur die Händedesinfektion ist ein wesentlicher Bestandteil eines wirksamen Barrieresystems gegen Infektionserreger, auch die gründliche Flächendesinfektion gehört dazu.  Denn sowohl Viren als auch Bakterien können auf unbelebten Flächen überleben. Wie lange sie jeweils überleben, hängt dabei von Erregertyp ab. Beispielsweise können multiresistente Bakterien (MRSA) von sieben Tagen bis zu sieben Monaten auf unbelebten Flächen überleben.  Beim Coronavirus geht man davon aus, dass die Virenpartikel im Schnitt zwischen vier und fünf Tage überleben.

Eine erhöhte Infektionsgefahr kann vor allem von Flächen ausgehen, die häufig mit Händen und Haut in Berührung kommen. Die sind beispielsweise Türgriffe, Handleisten oder Toilettensitze. Aber auch alle digitalen Geräte wie Smartphones, Handys, Laptops, Computertastaturen oder Telefonhörer stellen eine nicht zu unterschätzende Kontaminationsquelle dar.

Flächendesinfektion