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Was Sie über Viren wissen sollten

Weltweit zählen Infektionskrankheiten zu den häufigsten und auch tödlichsten Krankheiten. Neben Bakterien sind es vor allem Viren, die im Falle ihres Ausbruchs die Menschen vor größte Probleme stellen, wie die Corona Pandemie aktuell zeigt.

Viren brauchen eine Wirtszelle

Viren sind keine „Lebewesen“, sondern organische, kapselartige Partikel, die zwar eine DNA oder RNA als Erbinformation besitzen, aber keine Anlagen für einen eigenen Stoffwechsel haben. Daher können sie allein keine Proteine herstellen, keine Energie umwandeln und sich auch nicht selbst vermehren. Zu ihrer Vermehrung benötigen sie eine lebende Wirtszelle.

Lebenszyklus Virus
  1. Sobald ein Virus in das Körpergewebe eingedrungen ist, heftet es sich an die Oberflächenrezeptoren der Wirtszelle an ...
  2. und dringt in sie ein.
  3. Dann setzt das Virus seine Erbinformation in der Wirtszelle frei, und programmiert die Wirtszelle dahingehend um, …
  4. ... dass diese die Erbinformation des Virus vielfach kopiert.
  5. Die neuen Virenpartikel treten aus der Wirtszelle aus, ...
  6. … die dabei entweder stark geschädigt oder zerstört wird. Letztere Vorgänge verursachen in der Regel die Anzeichen und Symptome der Infektion.

Viren sind kaum aufzuhalten

Viren schaffen es spielend, sich mithilfe ihrer Wirte wie Nagern, Insekten, Zugvögeln oder –im Zeitalter der Mobilität – reisenden Menschen schnell rund um den Globus zu bewegen und zu vermehren, obwohl sie selbst in keiner Weise mobil sind.

Auch die zahlreichen Übertragungswege von infizierten Menschen als Infektionsquelle auf Gesunde beschleunigen die Verbreitung. Häufige Übertragungswege sind

  • die Schmier- bzw. Kontaktinfektion, z. B. durch Händekontakt oder Berühren kontaminierter Flächen,
  • die Übertragung durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen oder auch
  • über Staubpartikel.
  • Oral – durch den Mund – kann eine Ansteckung durch verunreinigte Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten erfolgen,
  • hämatogen über die Blutbahn und
  • sexuell über den Schleimhautkontakt.

Viren sind schwer zu bekämpfen

Viren sind deshalb so schwer zu bekämpfen, weil Heilmittel (noch) keinen Unterschied zwischen gesunden und infizierten Zellen machen können. Zwar wird intensiv an viralen Wirkstoffen geforscht und es stehen auch einige sog. Virostatika für spezifische Virusinfektionen zur Verfügung, diese sind aber größtenteils noch mit schweren Nebenwirkungen verbunden.

Dennoch ist der Mensch Viren nicht ganz schutzlos ausgeliefert. Zur Abwehr des Virenbefalls kann das körpereigene Immunsystem Antikörper bilden, die beim Befallenen eine mehr oder weniger ausgeprägte Immunität ergeben.

Das Immunsystem bei der Bildung von Antikörpern zu unterstützen, ist dann die Aufgabe von Impfungen, die unsere stärkste Waffe im Kampf gegen Vireninfektionen sind.

Hingegen sind Antibiotika, die zur Bekämpfung bakterieller Infektionen eingesetzt werden, bei viralen Infektionen wirkungslos.

Unabhängig von therapeutischen Wegen aber gilt: Das Risiko einer Virusinfektion kann durch die konsequente Einhaltung von Hygiene- und Verhaltensmaßnahmen erheblich reduziert werden.

Impfen
Steckbrief Coronavirus

Coronaviren gehören zur Familie der Coronaviridae. Sie sind kranzförmige und behüllte Viren, die sowohl Menschen als auch Tiere infizieren können, weltweit verbreitet sind und hauptsächlich per Tröpfchen- und Kontaktinfektion übertragen werden.  Beim Menschen können sie Atemwegsinfektionen wie Erkältungen, Bronchitis oder Lungenentzündungen sowie Magen-Darm-Infektionen auslösen.

Wichtige Vertreter dieser Virusfamilie sind das mit dem schweren akuten Atemwegs-Syndrom (engl.: „Severe Acute Respiratory Syndrome SARS) assoziierte Coronavirus SARS-CoV und das mit dem „Middle East Respiratory Syndrome“ MERS assoziierte MERS-CoV.

Im Dezember 2019 wurden in der chinesischen Stadt Wuhan mehrere Fälle von Lungenentzündung gemeldet, die durch ein neuartiges Coronavirus mit der Bezeichnung SARS-CoV-2 ausgelöst wurden. Innerhalb kurzer Zeit führte dieses Virus aus der Coronafamilie dann zur Pandemie. Inzwischen wird das von SARS-CoV-2 verursachte Krankheitsbild gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) bezeichnet.

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COVID-19 Erkrankung verläuft nicht „typisch“

Die Krankheitsverläufe von COVID-19 sind unspezifisch, vielfältig und variieren stark, was das rechtzeitige Erkennen der Infektion mitunter ziemlich erschwert. Eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus kann sowohl völlig symptomlos verlaufen als auch mit Husten, Fieber, grippeähnlichen Symptomen und – bei schweren Fällen – mit einer gefährlichen Lungenentzündung verbunden sein. Die Inkubationszeit, also der Zeitraum von der Infektion bis zum Ausbruch von Symptomen, beträgt rund 5 bis 7 Tage, in Ausnahmen bis zu 14 Tage.

Die meisten Infektionen verlaufen mild bis moderat. Die bisherigen Untersuchungen zeigen jedoch, dass vor allem ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung haben.

Beatmung eines Intensivpatienten