Blutplättchen bilden Pfropf zum provisorischen Wundverschluss Blutplättchen bilden Pfropf zum provisorischen Wundverschluss

Wundheilung – so funktionieren Regeneration und Reparation

Die Wundheilung beruht auf der Fähigkeit von Haut und Körpergeweben zur Regeneration und Reparation. Dazu bedarf es einer wohlorganisierten Gemeinschaftsleistung verschiedenster Zellen, die ähnlich einem „Bautrupp“ in den unterschiedlichen Phasen der Wundheilung tätig werden.

Phasen der Wundheilung

Reinigung, Granulation und Epithelisierung

Unsere Haut besitzt die wunderbare Fähigkeit, sich im Falle einer Verletzung selbst heilen zu können. Ist nur die oberste Hautschicht (Epidermis) verletzt, kann sie sich sogar narbenlos regenerieren, d. h. die neue Hautschicht unterscheidet sich in keiner Weise von der vorhergehenden. Sind jedoch tiefere Hautschichten geschädigt oder zerstört, muss Ersatzgewebe aufgebaut werden, um den Hautdefekt zu schließen. Das Ersatzgewebe bildet sich dann im Laufe der Zeit zur sichtbaren Narbe um.
Phasen der Wundheilung von Reinigung bis Epithelisierung

Phase I: Wundreinigung

Die erste Phase der Wundheilung, die sog. Reinigungsphase, beginnt mit der Blutstillung. Im Blut zirkulierende Thrombozyten (Blutplättchen) heften sich an die geschädigte Stelle an und bilden unter Mitwirkung verschiedener Gerinnungsfaktoren einen Pfropf zum provisorischen Wundverschluss.

Ist die lebenswichtige Aufgabe der Blutstillung erledigt, wandern Blut- und Abwehrzellen – vorrangig Leukozyten (weiße Blutkörperchen) – in das Wundgebiet ein. Sie beseitigen quasi in einem Fressvorgang (Phagozytose) eingedrungene Bakterien und zerstörte Zellen, was ihnen die Bezeichnung Phagozyten d. h. Fresszellen eingetragen hat. Die Phagozyten reinigen aber die Wunde nicht nur, sondern setzen auch Substanzen frei, die sozusagen den nächsten „Aufbautrupp" an Zellen auf den Plan rufen.

Phase II: Granulation

Ist die Wunde durch Phagozytose gereinigt, muss der Defekt mit Ersatzgewebe, dem sog. Granulationsgewebe, aufgefüllt werden. Dementsprechend wird diese zweite Phase als Granulationsphase bezeichnet. Der erste Schritt zum Gewebeaufbau – der etwa am 4. Tag nach der Wundentstehung einsetzt – ist die Einsprossung von Kapillaren (feinste Blutgefäße) in das Wundgebiet, um dessen Ernährung sicherzustellen. Der Gewebeaufbau wird dann maßgeblich von Fibroblasten (Bindegewebszellen) bewerkstelligt: Sie produzieren eine Vorstufe von Kollagen, das unter dem Einfluss verschiedener biochemisch wirksamer Substanzen wie z. B. Vitamin C zu festen Kollagenfasern ausreift.

Darstellung der Blutstillung der Wunde in der Reinigungsphase
Reinigungsphase – Stufe 1
Blutstillung der Wunde durch Pfropfbildung
Darstellung der Regeneration einer infizierten Wunde in der Reinigungsphase
Reinigungsphase – Stufe 2
Wunde ist angereichert mit Bakterien und zerstörten Zellen
Darstellung der Regeneration einer Wunde in der Reinigungsphase
Reinigungsphase – Stufe 3
Leukozyten beseitigen als „Fresszellen“ Bakterien und abgestorbene Zellen
Darstellung der Regeneration einer Wunde in der Granulationsphase
Granulationsphase – Stufe 1
Einsprossung von Blutgefäßen in das Wundgebiet zur Ernährung der Fibrolasten (Bindegewebszellen)

Phase III: Epithelisierung

Etwa zwischen dem 6. und 10. Tag beginnt mit der Ausreifung der kollagenen Fasern die sog. Epithelisierungsphase. Die Wunde zieht sich zusammen, das Granulationsgewebe wird zunehmend wasser- und gefäßärmer, festigt sich und bildet sich zu Narbengewebe um. Etwa gleichzeitig beginnen Zellen der obersten Hautschicht, die Epithelzellen, meist vom Wundrand her, mit der Überhäutung der Granulationsfläche. An das erste Vorwachsen schließt sich durch Übereinanderschieben der Zellen eine Verdickung des Epithels an, sodass es widerstandsfähiger wird. Die Wunde ist geschlossen.

Darstellung der Regeneration einer Wunde in der Granulationsphase
Granulationsphase – Stufe 2
Regeneration einer Wunde in der Granulationsphase
Darstellung der Ausreifung kollagener Fasern am Beginn der Epithelisierungsphase
Epithelisierungsphase – Stufe 1
Ausreifung kollagener Fasern am Beginn der Epithelisierungsphase
Darstellung der Regeneration einer Wunde in der fortgeschrittenen Epithelisierungsphase
Epithelisierungsphase – Stufe 2
Vom Wundrand her beginnen Zellen Epithelzellen mit der Überhäutung der Granulationsfläche
Darstellung einer abgeschlossenen Wundheilung
Abgeschlossene Wundheilung
Vollständige Regeneration der Wunde nach Durchlaufen aller Phasen

Chronische Heilungsverläufe

So entstehen chronische Wunden

Die chronische Wunde ist dem Wesen nach eine sekundäre heilende Wunde, die durch Gewebeaufbau geschlossen werden muss. Benötigt dieser Vorgang mehr als sechs Wochen Zeit, wird die Wunde als chronisch eingestuft.

Der Übergang von einer akuten Wunde zur chronischen Wunde kann dabei in jeder der Wundheilungsphasen erfolgen. Mehrheitlich entwickeln sich chronische Wunden jedoch aus fortschreitenden Gewebezerstörungen durch Gefäßerkrankungen unterschiedlichster Ursachen: beispielsweise durch venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen (venöses oder arterielles Ulcus), Diabetes mellitus (diabetische Ulcera), lokale Druckschädigungen (Dekubitus) Strahlenschäden oder Tumore. Hier erfahren Sie mehr über die Versorgung chronischer Wunden.

So können Sie die Wundheilung unterstützen

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