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Körperpflege & Hygiene – Basis für erfolgreiche Pflege

Mit umfassender Körperpflege und persönlicher Hygiene leisten wir unseren eigenverantwortlichen Teil zur Erhaltung unserer Gesundheit. Was aber, wenn wir durch Krankheit oder körperlicher Behinderung dazu nicht mehr in der Lage sind? Dann braucht es Menschen, die dabei helfen, diese lebenswichtigen Bedürfnisse zu erfüllen.

Grundsätzlich unterscheidet sich die Körperpflege eines älteren Menschen nicht von der eines jüngeren. Aber sie gewinnt mit zunehmendem Alter und insbesondere bei Pflegebedürftigkeit immer mehr an gesundheitlicher Bedeutung. Denn ist sie mangelhaft, kann dies zu Erkrankungen führen, die den meist ohnehin schlechten Allgemeinzustand des Betroffenen weiter verschlechtern. Den Körper gepflegt halten und die Haut schützen, ist demzufolge eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kranken- und Altenpflege.

Es ist vor allem die Haut, – unser flächenmäßig größtes Organ – die durch verschiedene Alterungsprozesse stark gefährdet ist: Sie wird dünn und trocken und verliert die Fähigkeit zur schnellen Regeneration ihres schützenden Oberflächenfilms. Auch die Erneuerung der Haut verlangsamt sich. Erneuert sich die Haut bei jüngeren Menschen in rund 30 Tagen, dauert die Zellneubildung bei älteren 40 bis 60 Tage. Um die Haut dennoch gesund zu halten, bedarf es guter Pflege, die so im Alter weitaus mehr ist als nur eine kosmetische Maßnahme.

Hygiene in der häuslichen Pflege

Körperpflege und Hygiene gehören untrennbar zusammen. Dabei umfasst Hygiene im Bereich der Kranken- und Altenpflege nicht nur die persönliche Hygiene, sondern auch alle Maßnahmen um Infektionen vom Pflegebedürftigen, aber auch vom Pflegenden fernzuhalten.

Es fällt alten Menschen zumeist recht schwer, akzeptieren zu müssen, dass sie bei so intimen Verrichtungen wie der Körperpflege auf die Hilfe der Tochter, Schwiegertochter oder auch des Ehegatten angewiesen sind. Umgekehrt ist es aber auch für den Pflegenden nicht einfach, oft plötzlich von heute auf morgen, ohne Vorbereitungszeit in eine so enge menschliche Beziehung zum Pflegebedürftigen treten zu müssen. Es erfordert großes Einfühlungsvermögen und Takt, um dem Pflegebedürftigen möglichst alle Peinlichkeiten zu ersparen. 

Können jedoch auftretende Schwierigkeiten durch gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt für die Persönlichkeit des anderen gemeistert werden, dann kann sich die täglich notwendige Körperpflege zu einer besonders intensiven Form der Zuwendung entwickeln. Denn bei keiner anderen Pflegetätigkeit kann der Kranke so „hautnah“ erleben, ob er liebevoll und mit Interesse für sein Wohlbefinden behandelt wird.

Die tägliche Körperpflege ist gleichzeitig eine hervorragende Gelegenheit, den Zustand des Kranken unauffällig zu beobachten, um rechtzeitig Veränderungen feststellen zu können. Die meisten Krankheiten oder auch Verschlechterungen bestehender Krankheiten kündigen sich nämlich durch Krankheitszeichen, sog. Symptome an. Diese können allgemeiner Natur sein, wie Schmerzen, Appetitlosigkeit oder Missstimmung. Andere weisen eindeutig auf Krankheitsprozesse hin, so beispielsweise Fieber, Hautveränderungen wie starke Rötungen, Ausschläge, Infektionen oder Wasseransammlungen (Ödeme) oder Blutbeimengungen im Stuhl oder Urin.

Körperpflege will gelernt sein

Anderen Menschen bei der täglichen Körperpflege und Intimtoilette zu helfen, ist nur scheinbar eine einfache Angelegenheit. Sie kostet Kraft und Energie und verlangt einiges organisatorisches Geschick, um auch zeitlich zu Rande zu kommen. Wenn möglich sollten Sie deshalb einen Kurs für Krankenpflege besuchen, um die einzelnen Verrichtungen der Grundpflege zu erlernen. Dies gibt Ihnen die Sicherheit, richtig zu handeln und den Pflegetag gut zu organisieren. Darüber hinaus können Sie wertvolle Tipps mit nach Hause nehmen, wie Sie sich selbst vor Überforderung schützen. 
Gewohnheiten respektieren
Jeder hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie seine Körperpflege aussehen soll und welche Pflegemittel er dazu benutzen will. Und solange der pflegebedürftige Mensch in der Lage ist, seine Vorstellungen und Wünsche zu äußern, wird eine liebevolle Pflege versuchen, diese zu erfüllen.
Selbstständigkeit so gut wie möglich erhalten
Auch wenn es oftmals länger dauert, sollte der pflegebedürftige Mensch die einzelnen Verrichtungen bei der Körperpflege so lange wie möglich selbst ausüben. Dies trägt zum Erhalt der Selbstständigkeit bei und gibt Selbstvertrauen. Unterstützen können Sie den Pflegebedürftigen dabei, wenn Sie griffbereit alles bereitlegen, was zur Körperpflege benötigt wird.
Durchführung gut organisieren
Einen Menschen von Kopf bis Fuß zu waschen, erfordert viel Feingefühl und eine gute Vorbereitung, um einen reibungslosen, stressfreien Ablauf zu sichern. Dazu gehört insbesondere, dem Pflegebedürftigen zu erklären, was als nächstes geschieht. Unter Umständen kann er dann sogar noch aktiv daran mitarbeiten. 
Hautschonend arbeiten
Im Alter und bei Krankheit reagiert die Haut zunehmend empfindlicher auf alle schädlichen Einflüsse von innen (z. B. durchStoffwechselerkrankungen) und von außen (z. B. durch Inkontinenz). Geschädigt werden aber kann sie auch durch falsche Hautpflege: beispielsweise durch zu häufiges Waschen, zu starkes Reiben beim Waschen oder alkalische Seifen. Die Gesunderhaltung der Haut ist eine der großen Aufgaben einer sorgfältigen Hautpflege
Hygiene beachten
Das tägliche Waschen in der Pflege ist nicht alles: Die Beachtung und Einhaltung von Hygieneregeln ist für den gesunden Menschen von größter Bedeutung, und erst recht, wenn immungeschwächte, pflegebedürftige und kranke Menschen zu pflegen sind. Hygiene ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Alten- und Krankenpflege. Wird sie vernachlässigt, können schwerwiegende Infektionen entstehen, die nicht nur den Kranken, sondern auch die Pflegenden gefährden. Wissen zu den Themen Hygiene und Infektionsschutz, Infektionsarten und häufige Infektionen im Alter sowie zu hygienischen Schutzmaßnahmen ist daher unerlässlich.

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