Bis vor kurzem ging es ihrem Mann noch gut. Jetzt ist er plötzlich blass und unruhig und hat Schmerzen hinter dem Brustbein. Auch macht er einen seltsam abwesenden Eindruck. Frau M. reagiert sofort. Sie weiß, dass dies typische Anzeichen für einen Herzinfarkt sind. Und sie weiß, dass sie jetzt schnell handeln muss: Sofort den Rettungswagen rufen – 112 oder die örtliche Notrufnummer – ihren Mann beruhigen und ihm zu einer herzentlastenden Oberkörperhochlagerung verhelfen.
Die Qualität der ersten Hilfsmaßnahmen wird aber nicht nur vom Wissen und Können des Helfers bestimmt, sondern hängt auch ab von seiner Fähigkeit, unter der psychischen Belastung der Notfallsituation überlegt und ruhig zu handeln und die Anzeichen (Symptome) zu registrieren. Da der Notarzt den Patienten und seine Vorgeschichte nicht kennt, kann die Mitteilung der entsprechenden Beobachtungen von großer Bedeutung für die notärztlichen Maßnahmen sein.
Bei den Beschreibungen wichtiger geriatrischer Notfälle sind deshalb auch mögliche Vorerkrankungen und besondere Risiken für das Entstehen der Notfälle aufgeführt, um Zusammenhänge zu verdeutlichen und den Blick für Symptome zu schärfen.


