Es ist sehr schwer, die Demenzerkrankung eines Familienmitgliedes zu akzeptieren. Erste Symptome werden aus verständlichen Reaktionen heraus oft verleugnet und der Kranke am liebsten vor der Umgebung versteckt, bis schließlich diese Strategien durch die zunehmende Krankheitsschwere nichts mehr nützen.
Die größte Belastung bei der Betreuung des demenzkranken Menschen ergibt sich dann nicht eigentlich durch die pflegerische Arbeit, sondern durch die aufreibenden psychischen Situationen, wie sie durch den fortschreitenden Verfall der Intelligenz und Persönlichkeit entstehen: Einerseits wäre der Kranke geduldig anzuleiten und zu überwachen, um ihm Restfähigkeiten des täglichen Lebens zu erhalten und ihn vor Unfallschäden zu bewahren. Andererseits sind seine Verhaltensweisen wie Unruhe, Wahnvorstellungen mit aggressiven Beschuldigungen oder die dauernd monotone Wiederholung bestimmter Dinge nur schwer zu ertragen. Selbst wenn den Angehörigen klar ist, dass es sich nicht um bösartige bewusste Aktionen, sondern um „Krankheitszeichen“ handelt, kann die Belastung zerstörerische Formen annehmen. Hilfe ist dann dringend notwendig.

