Experten, die sich mit Inkontinenz befassen, haben fünf Risikofaktoren ausfindig gemacht, die allein oder im Zusammenwirken die Gesundheit der Haut erheblich beeinträchtigen können.
Das Aufquellen der Hornschicht: Wenn die Haut über längere Zeit Flüssigkeiten oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist, quillt sie auf und lockert ihre Struktur. Dadurch neigt sie dazu, Wasser zu verlieren und auszutrocknen. Gleichzeitig reduziert ein feuchtes Milieu den Säuregehalt der Haut und beeinträchtigt so deren Barrierefunktion gegenüber Mikroorganismen.
Die Bildung von aggressivem Ammoniak: Im Urin enthaltene Bakterien und deren Enzyme (Ureasen) können aus Harnstoff stark alkalischem Ammoniak bilden, das den pH-Wert erhöht und damit den Säureschutzmantel der Haut zerstört.
Die Restaktivität von Verdauungsenzymen: Im Stuhl enthaltene Reste von Verdauungsenzymen – im Darm zuständig für die Aufspaltung von Eiweißen, Kohlehydraten und Fetten – greifen die Bestandteile der Haut direkt an, vor allem bei Diarrhö.
Das chemische Trauma der Hautreinigung: Beim Waschen wird der Säureschutzmantel der Haut regelmäßig weggewaschen. Gleichzeitig wird die Haut entfettet und in ihrer Barrierefunktion geschwächt, beides um so mehr, wenn alkalische Seifen verwendet und nicht vollständig abgewaschen werden.
Das Auftreten allergisch bedingter Hautirritationen: Ältere Haut kann besonders sensibel auf Irritationen reagieren. Bei Inkontinenzprodukten, die meist 24 Stunden täglich getragen werden, können daher schon leichte Unverträglichkeiten zu entzündlichen Reaktionen führen.