Eine Behandlung älterer Patienten ist ohne den Einsatz von Medikamenten nicht denkbar. Und auch wenn sich das „ewige Tablettenschlucken“ nicht sonderlicher Beliebtheit erfreut, darf nicht vergessen werden, wie entscheidend moderne Arzneimittel für den Erhalt des Lebens und der Lebensqualität geworden sind.
Zweifellos ist die Arzneimitteltherapie des älteren Patienten aber auch eine komplexe und schwierige Aufgabe, die mit einer ganzen Reihe von Risiken belastet ist. Durch die natürlichen Alterungsprozesse verändern sich die Vorgänge um Resorption (Aufnahme der Wirkstoffe durch den Körper), Verteilung und Ausscheidung vieler Medikamente. Zudem leiden ältere Menschen häufig an mehreren chronischen Krankheiten gleichzeitig, sodass sie auch mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen. Dann muss der Arzt zahlreiche Wechsel- und Nebenwirkungen berücksichtigen, um etwaige Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Und nicht zuletzt sind es Einnahmefehler und oder ein eigenmächtiges Absetzen der Medikamente, die so manche kritische Situation heraufbeschwören.
Mit Wachsamkeit und Sorgfalt bei allen Beteiligten lassen sich jedoch die Risiken einer Arzneimitteltherapie im Alter begrenzen. Von den Ärzten erfordert dies eine gezielte Verordnung, die die zu erwartenden Altersveränderungen und die individuellen Besonderheiten des einzelnen älteren Patienten berücksichtigt. Den Pflegenden kommt große Verantwortung bei der Verabreichung der Medikamente zu und auch bei der Beobachtung des Patienten im Hinblick auf das Auftreten von Nebenwirkungen. Vom Patienten wird – soweit es ihm noch möglich ist – eine gewissenhafte Medikamenteneinnahme erwartet.









